Warren Buffett, der legendäre Investor, bekannt als das „Orakel von Omaha“, hat angekündigt, dass er Ende 2025 als CEO von Berkshire Hathaway zurücktreten wird.

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze des Unternehmens, das er von einer angeschlagenen Textilfirma zu einem milliardenschweren Konglomerat mit einem Marktwert von über 1,16 Billionen US-Dollar verwandelt hat, übergibt Buffett die Zügel an seinen designierten Nachfolger Greg Abel. Dieser Schritt markiert das Ende einer Ära für die Investmentwelt und wirft die Frage auf, wie Berkshire Hathaway ohne seinen ikonischen Anführer weitergehen wird. Dieser Artikel beleuchtet Buffets Vermächtnis, die Gründe für seinen Rücktritt und was die Zukunft für Berkshire Hathaway bereithält.

Schlagzeilen
- Buffett tritt zurück: Greg Abel übernimmt die Führung bei Berkshire Hathaway
Nach 60 Jahren als CEO gibt Warren Buffett die Leitung an seinen langjährigen Stellvertreter weiter. - Das Orakel von Omaha verabschiedet sich: Ein Rückblick auf Buffets Karriere
Wie Buffett Berkshire Hathaway zu einem globalen Giganten machte. - Keine Anteile verkauft: Buffett bleibt Berkshire treu
Buffett betont, dass er keinen einzigen Anteil verkaufen wird, da er an die Zukunft des Unternehmens unter Abel glaubt. - Greg Abel: Wer ist der Mann, der Buffett ersetzt?
Ein Blick auf den neuen CEO und seine bisherigen Leistungen. - Berkshire Hathaway nach Buffett: Wird das Unternehmen seinen Glanz behalten?
Experten diskutieren die Herausforderungen und Chancen für die Zukunft.
Die Ära Warren Buffett: Ein Rückblick
Warren Buffett übernahm 1965 die Kontrolle über Berkshire Hathaway, eine damals kriselnde Textilfirma, und verwandelte sie in ein Investment- und Holdingunternehmen, das heute über 60 Unternehmen besitzt, darunter Geico, Duracell und BNSF Railway. Seine Investmentphilosophie, die stark von Benjamin Graham geprägt ist, basiert auf dem Prinzip des Value Investing – dem Kauf unterbewerteter Unternehmen mit starken Fundamentaldaten. Diese Strategie führte zu einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 19,9 % für Berkshire-Aktionäre, im Vergleich zu 10,4 % des S&P 500.
Buffett, der mit einem Vermögen von etwa 160,2 Milliarden US-Dollar (Stand Mai 2025) zu den reichsten Menschen der Welt zählt, ist nicht nur für seinen finanziellen Erfolg bekannt, sondern auch für seine Bescheidenheit und philanthropischen Bemühungen. Zusammen mit Bill Gates gründete er 2010 die Giving Pledge, eine Initiative, die Milliardäre dazu ermutigt, mindestens die Hälfte ihres Vermögens für wohltätige Zwecke zu spenden. Seit 2006 hat Buffett über 50 Milliarden US-Dollar an wohltätige Organisationen gespendet, darunter die Gates Foundation und Stiftungen seiner Kinder.
Warum tritt Buffett zurück?
Am 3. Mai 2025 kündigte Buffett bei der jährlichen Aktionärsversammlung von Berkshire Hathaway in Omaha an, dass er Ende des Jahres als CEO zurücktreten werde. „Ich denke, die Zeit ist gekommen, in der Greg die Leitung des Unternehmens übernehmen sollte“, sagte Buffett, der zu diesem Zeitpunkt 94 Jahre alt war. Trotz seines Rücktritts plant Buffett, als Vorsitzender des Unternehmens aktiv zu bleiben und „herumzuhängen“, um bei Bedarf zu unterstützen.
Die Entscheidung kam für viele überraschend, obwohl Buffett bereits 2021 Greg Abel als seinen Nachfolger benannt hatte. Seine Gesundheit scheint stabil zu sein – Buffett führte die Aktionärsversammlung mit bemerkenswerter Energie –, doch er selbst gab an, dass er sein Alter spüre und Abel besser für die operative Führung geeignet sei. „Greg kann in vielerlei Hinsicht besser abschneiden“, sagte Buffett und lobte Abels praxisnahen Führungsstil und seine Fähigkeit, die zahlreichen Tochtergesellschaften von Berkshire effektiv zu leiten.
Wer ist Greg Abel?
Greg Abel, 62, ist seit 2018 Vizevorsitzender für nicht-versicherungsbezogene Geschäfte bei Berkshire Hathaway. Er trat 1992 dem Unternehmen bei, das damals als MidAmerican Energy bekannt war, und führte es später für ein Jahrzehnt. Abel ist bekannt für seinen Fokus auf persönliche Verantwortung und Autonomie für die Führungskräfte der Tochtergesellschaften, was ihm Lob von Managern wie Pat Egan, CEO von See’s Candies, eingebracht hat.
Abel steht vor der Herausforderung, Berkshire Hathaways Wachstum in einer Zeit fortzusetzen, in der große Akquisitionen schwierig sind, ohne zu viel für Übernahmen zu zahlen. Buffett selbst betonte, dass Abel die gleiche konservative Anlagestrategie verfolgen werde, die Berkshire zu einem „Festungsgleichen“ Unternehmen gemacht hat, mit einem Fokus auf eine starke Bilanz und langfristige Investitionen.
Die Zukunft von Berkshire Hathaway

Die große Frage, die sich Investoren und Analysten stellen, ist, ob Berkshire Hathaway seinen „Buffett-Premium“ – den zusätzlichen Wert, den das Unternehmen durch Buffets Reputation genießt – nach seinem Rücktritt behalten wird. Analystin Cathy Seifert von CFRA Research merkte an: „Man kauft eine Aktie und bekommt dazu die Anlagegenialität einer Legende. Ohne diese Legende, wie hoch ist der Wert?“
Trotz dieser Bedenken bleibt Buffett optimistisch. Er hat angekündigt, keinen einzigen Anteil an Berkshire Hathaway zu verkaufen, da er überzeugt ist, dass das Unternehmen unter Abels Führung florieren wird. „Die Aussichten für Berkshire werden unter Gregs Leitung besser sein als unter meiner“, sagte er. Dennoch steht Abel vor Herausforderungen, wie der Frage, ob Berkshire Dividenden zahlen sollte – etwas, das Buffett stets vermieden hat – und wie das Unternehmen seinen enormen Cash-Bestand von 347,7 Milliarden US-Dollar (Stand März 2025) einsetzen wird.
Listicle: 5 Lektionen von Warren Buffett für Investoren
- Investieren Sie langfristig
Buffett ist bekannt für seine Strategie, Unternehmen zu kaufen und sie „für immer“ zu halten. Sein Erfolg zeigt, dass Geduld oft größere Renditen bringt als kurzfristige Spekulationen. - Konzentrieren Sie sich auf Fundamentaldaten
Buffett legt Wert auf Unternehmen mit starken Fundamentaldaten und nachhaltigem Wettbewerbsvorteil, anstatt sich von Markttrends leiten zu lassen. - Vermeiden Sie Überbezahlung
Selbst mit einem riesigen Cash-Bestand ist Buffett vorsichtig, um nicht zu viel für Akquisitionen zu zahlen – eine Lektion in Disziplin. - Bleiben Sie bescheiden
Trotz seines Reichtums lebt Buffett ein bescheidenes Leben und betont, dass Geld nicht der einzige Maßstab für Erfolg ist. - Geben Sie zurück
Durch die Giving Pledge und seine massiven Spenden hat Buffett gezeigt, wie Reichtum genutzt werden kann, um der Gesellschaft zu helfen.
Fazit
Warren Buffets Rücktritt als CEO von Berkshire Hathaway markiert das Ende einer Ära, aber sein Vermächtnis wird weiterleben – sowohl durch seine Investitionsprinzipien als auch durch die Struktur, die er bei Berkshire geschaffen hat. Greg Abel tritt in große Fußstapfen, doch mit Buffets Vertrauen und einem starken Fundament hat das Unternehmen gute Chancen, auch in der Post-Buffett-Ära erfolgreich zu sein. Für Investoren und Beobachter bleibt Buffett eine Inspirationsquelle, deren Weisheit die Finanzwelt noch lange prägen wird.